Schwedens Westschären
wieder richtiges Salzwasser
August / September 2021
Göteborg. Nachdem der Techniker den Kühlschrank nicht hat flicken können, und der Starkwind nachgelassen hat, zügeln wir in die Stadtmarina.
Der Herbst ist da, diesig, kühl.
Wir marschieren quer durch Göteborg mit seinen vielen Baustellen, den Geschäftsstrassen mit den Ladenketten (Magasingatan), Restaurants und dazwischen die Trams, viel Wasser, überall Kanäle, ganz hübsch. Nicht herausgeputzt, Grossstadt, pulsierendes Leben.
Haga, das alte Zentrum, mit vielen Holzhäusern, Kopfsteinpflastern, kleinen Butiken, vielen Restaurants, herausgeputzt für die Touristen, aber doch lebendig. Der Bahnhof Göteborg ist sehenswert, eine schöne, alte Stahlkonstruktion im Innern holzverkleidet, lädt ein zum Verweilen.
Raus in Richtung Norden, bei strahlendem Sonnenschein segeln wir mit gereffter Genua und sind gespannt auf die Westschären: Sie sind kahler, Häuser thronen auf den Felsen, ganze Dörfer, angeordnet, wie die Felsen es vorgeben, ergibt ein äusserst unregelmässiges, jedoch sehr organisches Bild für den Betrachter.
Käringön ist unser Ziel, whow, ist das schön! Ein Bilderbuchort, im Sommer wohl ziemlich überlaufen, es hat ein Hotel, diverse Restaurants. Ein äusserst gut bestückter kleiner Lebensmittelladen lässt darauf schliessen, dass sogar jetzt in der Nachsaison Leute dort wohnen. Etwas wehmütig verlassen wir diesen Ort, werden mit einer schönen Fahrt durch enge Schären belohnt bis nach Ellös. Vor ein paar Tagen sind wir schon hier gewesen, mit dem Zug, anlässlich der grössten Bootsshow Schwedens.
In Ellös liegt die Hallberg Rassy Werft, hier ging unsere MERCI vor 25 Jahren von Stapel. Im Shop können wir einige Originalteile für unser Schiff kaufen, unter anderem einen neuen Schwarzwassertank und Teile rund um das WC, diese werden wir im Winter einbauen (lassen). Der Kühlschrank kühlt nun nicht mehr, ein neuer Kompressor gibt es (coronabedingt) erst im Oktober wieder zu kaufen, wir helfen uns mit einer Kompressor-Kühlbox aus.
Es hat ein gutes WLAN, da liegt etwas Büroarbeit drin, faulenzen. Wir wandern 17 km über Stock und Stein, durch den Wald; es hat Unmengen von Steinpilzen und Röhrlingen, wir schauen sie an, lassen sie stehen! Eine Zecke nistet sich ungefragt bei Ursula ein.
Wir fahren los, nach 10 nm fällt der Anker in einer Bucht, das Dinghi wird aufgepumpt, wir gehen die kleine Insel erkunden, finden ein paar Eierschwämme und Pfifferlinge, die passen gut zum Fisch am Abend. Ja, es gibt wieder Fisch, wir sind im Kattegat (Nordsee). Es ist dunkel, kein Mond, die Milchstrasse leuchtet, Sterne funkeln, wunderschön!
Uddevalla ist nun nicht die Perle, hat jedoch gute Infrastruktur und im 5 km entfernten Gustafsberg; (einst ein Badeort für die Reichen) besuchen wir die Konditorei Snäckan, berühmt für Kaffee und Kuchen.
Wir lösen die Leinen und kreuzen nochmals durch die Schären. Marstrand ist unser Ziel, hochgelobt von allen Seiten. Im Gästehafen hat es nun in der Nachsaison viel Platz. Zu Fuß geht’s rund um die Insel, eine Wucht! Diese rundgescheuerten Felsen, freie Sicht nach Westen, zum Pater Noster (Leuchtturm).
Der rund 10 km lange Wanderweg ist vor 7 Jahren angelegt worden. Es ist sehr warm für im September, wir laufen in Shirts, Shorts und Sandalen, Ursula muss noch einmal baden...
Am Abend ist sie mit 4 Zecken gut eingedeckt igitt! Es wird Zeit, dass wir nach Dänemark verschwinden.
Bereit für eine kleine Regatta
Leichtwindsegeln mit Spinnaker
Segelspass im Abendlicht
Göteborg. Haga, Stadteil mit Flair.
Göteborg, Bahnhofsviertel. Alt und Neu treffen sich
Käringön, Bilderbuchort in den Schären
Käringön
Boatshow bei Hallberg Rassy in Ellös
Hallberg Rassy Werft in Ellös. Hier wurde unsere MERCI gebaut
Teamrudern
Ankern in einer stillen Bucht
Sonntagsausflug mit dem Klassiksegler
Marstrand
Die Zwei von der MERCI
Festung Marstrand
"Schwedens Westschären", 28.08.2021-10.09.2021
Strecke: 110nm (41nm Segel, 89nm Motor)
Motor: 14 Std
Übernachtungen. 13 (4x ankern, Werft, Anleger, 3x Marina)
Orte: 7