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Mai-Juni 23
Es ist ruhig in Stø, das Restaurant geschlossen, der Camper-Parkplatz leer. Dafür können wir Adler, Alken, Graugänse und Eiderenten beobachten, Fisch trocknet an den Gestängen.

Auf der «Dronningruta» begegnen wir einem Einheimischen mit seinem Hund. Info-Tafeln weisen auf Besiedelungen hin von der Steinzeit bis zur Pest im 14.Jh. Wir geniessen den schönen Sandstrand, im Sommer seien hier bis zu 1000 Touristen täglich....

Wir manövrieren durch die vorgelagerten Inseln, Roger fängt zwei Skreis, wir behalten nur einen. In Nyksund machen wir Mittagsrast, einige Häuser sind restauriert, andere von den Dreizehenmöwen in Beschlag genommen, uns gefällt die leicht morbide Atmosphäre. Kurz darauf, im wenig romantischen Myre, müssen wir uns in einen engen Fingersteg zwängen, umgeben von Fischerbooten. Ein Fischer erklärt uns, dass er an einem guten Tag 500 kg Fisch fängt, nur mit Leinen und Ruten.

Wir gehen spazieren, der Schnee ist definitiv weg, überall werden die Sommerpneus montiert. Wir wagen es, ohne die langen Unterhosen rauszugehen!

Nach der Hafenausfahrt von Myre empfängt uns launischer Wind zwischen 8 und 18 Knoten, mit Winddrehern. Er nimmt zu, mit 6 Bf (in den Böen auf 7-8) rauschen wir mit gerefften Segeln vor dem Wind durchs Wasser, um uns graues Nichts. Papageientaucher tauchen vor und neben uns ab. Am grossen, privaten Steg vom verschlafenen Alsvåg machen wir fest und vertreten uns die Beine. Kirche, Museum und Laden sind geschlossen.

Vor Sortland scheuchen wir eine grosse Schar Weisswangengänse auf. Beim Scandic-Hotel legen wir am neuen, unfertigen Steg an, Strom liefert unsere Bulltron-Batterie. Wir können unsere deutsche 6-Liter Gasflasche auffüllen lassen, Kabel für den Inverter besorgen und die Aufenthaltsbewilligung für die Merci verlängern, gehen in die schwimmende Sauna vor dem Scandic mit Blick auf die Merci und gönnen uns ein ausgezeichnetes Abendessen im «Du Verden»: ein Glückstag!

Mit Gross und die Genua segeln wieder vor dem Wind und fahren schliesslich unter Motor durch das betonnte Fahrwasser in den kleinen, gemütlichen Hafen von Risøyhamn. Der Krämerladen hier wird seit 1896 betrieben, alte Werftsgebäude sind teils renoviert, teils am Zerfallen, Rorbuer, hübsch! Beim Ressort nebenan filetieren die Hobby-Fischer ihren Fang, wir werden mit schönen Filets beschenkt, sauber vakuumiert, danke. Ein geschenkter (langer) Tag: Sonnenuntergang ist um 2330, Sonnenaufgang um 0220. Wir segeln gemütlich am Wind über den Andfjorden, es ist Pullover-Wetter, der warme SW-Wind und die Sonne verwöhnen uns. Es apert schnell aus, wird grün, Wasserfälle bringen viel Wasser hinunter ins Meer. Wir kreuzen durch das Riff vor Harstad und bis kurz vor den Hafen, machen fest am leeren Gästesteg. Am Abend ist der Steg belegt.

  • Diese Bucht war schon vor 6000 Jahren besiedelt

  • Sto, hübsches, kleines Fischerdorf 

  • Stockfisch

  • Die Fischer-Touri verarbeiten ihren Fang

  • Fischer-Tourist

  • Fischer-Tourist


    Irgendwas ist immer: Wir bestellen wir eine neue LM, das Schubstangenendstück (Autopilot) und kaufen einen Wasserkocher mit höchstens 1600Watt Leistung. Mit dem alten bereiten wir den Sami neben uns am Steg eine Riesenfreude. R zerstört leider den Router, kein WLan mehr an Bord; dafür warten wir die Winschen am Mast erfolgreich.

    Die Bäume am Hafen am Morgen noch zartgrün, im Lauf des Tages entfalten sich die Blätter, wie im Zeitraffer. 17. Mai, norwegischer Nationalfeiertag, wir mischen uns unter die fröhliche Menschenmenge. Die Norweger sind stolz, sie präsentieren sich in traditioneller Tracht, jeder ist willkommen, die Jugend ist ausgelassen.

    Wir verholen uns auf die andere Seite vom Steg, Starkwind kündigt sich an. Beim Festmachen hilft uns die Crew von der Swålin, wir revanchieren uns mit einem Znacht...

    Die Salka Valka (Titel eines Buches des isländischen Nobelpreisträgers Halldór Laxness) macht fest, die zwei Färöer haben eine unschöne Überfahrt erlebt, 5 Tage mit Starkwind, 2 Segel sind zerrissen. U lädt sich das Buch auf den E-Reader.

    Der Wind hat sich ausgetobt, wir haben 18 Grad, die Sonne scheint nun 24 Stunden, nur sehen wir sie selten. Die «Solsand» macht fest, es bildet sich eine lange Warteschlange trotz des strömenden Regens, Crevetten werden direkt ab Schiff verkauft.

    • 17. Mai, Nationalfeiertag

    • 17. Mai, Nationalfeiertag

    • 17. Mai, Nationalfeiertag

    • 17. Mai, Nationalfeiertag

    • Sami in ihrer Tracht

    • Gästekai in Harstadt

    • wofür wird hier angestanden?

    • Der Scampi-Fischer kommt immer freitags vorbei


      Wir legen ab und segeln los, auf den umliegenden Bergen liegt ab etwa 400 Metern Höhe frischgefallener Schnee. In Grov machen wir an einem ehemaligen Militär-Ponton fest. Kaum angemacht, beginnt es zu regnen. Das Restaurant ist geschlossen, eine riesige Werfthalle beherrscht die Bucht.

      So 28.05.2023: Grov. Sonne!! Die Berge ringsum, wunderschön, Wandertag! Guter Entscheid, wir finden 3 Morcheln am Wegrand! Auf etwa 300 müM führt der Weg über einen noch mit Schnnee bedeckten Bergbach, wir kehren um. Kaum zurück auf dem Schiff, beginnt es kräftig zu regnen.

      Inmitten von Fischerbooten machen wir nach einem Segel- und Motorentag im sonnigen Lødingen am öffentlichen Steg fest. Starkwind ist angesagt, wir sind jedoch perfekt geschützt und geniessen eine Pizza im «Mama Rosa». Es ist tags darauf immer noch windig und regnerisch, grau in grau; die Fähre läuft ein, läuft aus, die Heizung läuft, wir lesen Zeitung und trinken Kaffee. Um 14 Uhr legen wir ab, bockige Wellen erwarten uns und sportliches Am wind-Segeln. Mit dem Einbiegen in den Tysfjorden segeln wir entspannt vor dem Wind. Das Wetter wechselt minütlich, wo dicke Wolken, Regen, Schnee oder Graupel die Sicht verdecken, zeigen sich kurze Zeit später eindrucksvolle Bergrücken, eine Flanke. Ein paar Häuser am Ufer werden von der Sonne beschienen, um kurze Zeit später wieder im Grau zu verschwinden. Der Steg in Kjøpsvik ist völlig vergammelt, daher gesperrt. Wir finden Platz an der hohen Holzwand. Es beginnt zu schneien! Die angekündigte Kaltfront ist Tatsache, und das am 31. Mai. Auf dem Schiff liegt Schneematsch, die Abhänge rund um uns sind überzuckert.

      Am nächsten Morgen ist der Schnee bis auf etwa 300müM weg, wir legen am Mittag bei freundlichem Wetter ab und bewundern die schroffen Berge in Richtung Narvik und die vom Gletscher rund gehobelten Felsen um uns. Wir werden von Möwen begleitet, sie suchen Schutz beim Boot vor dem hoch oben kreisenden Adler. Teils mit «Schmetterling» segeln wir in den Stefjorden, zuhinterst können wir auf knapp 10 Metern ankern. Die Szenerie hier im Stefjordbotn ist atemberaubend. Eine dem Creux du Vans ähnliche Steilwand schliesst das Tal ab. Gleich daneben erhebt sich ein Brocken von einem Berg, der Stetinden, schroff, die Flanken abgehobelt, zuoberst liegen noch Gletscherreste.

      Am Morgen weckt uns die Sonne, bald jedoch verdichten sich die Wolken wieder. Wir kreuzen gerefft bei 5 Bf und unangenehmen Böen und Wellen über den Vestfjorden. In Tranøy sind wir einmal mehr allein.

      In einer Regenpause gehen wir zum Lebensmittelladen, hier sind wir nicht mehr allein, gefühlt das halbe Dorf trifft sich hier nach dem Einkaufen zu Kaffee und Kuchen, zum Plaudern. Am Nachmittag (ohne Regen) gehen wir zum Leuchtturm. Seeschwalben fliegen kreischend um uns. Gegen Abend nimmt der Wind zu bis auf Bf7, die Wetter-app «YR» rät einmal mehr, im Hafen zu bleiben.

      • Grov

      • Wir ankern zuhinterst im Stefjord, direkt unter dem Stetinden

      • Der Stetinten (1391m) hat sich nie wolkenlos gezeigt.

      • Tranøy Fyr

      • Eiderentenmann im Prachtskleid

      • Merci in Tranøy