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Helgeland zur Ferienzeit


Juli 23
Wir entdecken die Inselwelten südlich der Lofoten bei bestem Wetter und guten Winden. Helgeland ist ein beliebtes Feriengebiet für Norweger mit Segel- oder Motorbooten. Es ist Hauptsaison und trotzdem überall ruhig und unaufgeregt.

Svolvær, die Sonne scheint, der Wind weht mit 25 Knoten aus NE, ideal! Wir legen ab, setzen die Genua und schon rauschen wir in Richtung SW, vorbei an den Lofoten, umgeben von 2-3 Meter hohen Wellen. Nach 7 Stunden und 40nm eher unruhiger, Fahrt machen wir in Sørvågen am öffentlichen Steg fest. Uns gefällt diese Perle wenig südwestlich von Reine. Im Restaurant «Maren Anna» ist Hochbetrieb, es findet sich jedoch für uns einen Platz und wir geniessen das Essen.

Ausgeschlafen und mit gerefften Segeln legen wir ab um bald darauf auszureffen. Wir werden leicht geschoben mit knapp 1 Kn Strom, vorbei am Brocken «Mosken» und etwas später vorbei an Vaerøy. Der Horizont im Westen ist rosa-hellviolett, hebt sich vom stahlblauen Meer ab. R verliert beim Fischen seinen Köder, hoffentlich nicht in einem Fischmaul, sondern an einem Felsen. Vor Røst fahren wir durch das flache Inselgewirr und machen an einem Schwimmsteg neben Fischerbooten fest. Der Hafen ist wie ausgestorben. Um 23 Uhr steht die Sonne im Nordwesten handbreit über dem Meer, morgens um 3 genauso im Norden. Røst lebt vom Fischfang, die vielen nun leeren Trockengestelle, geschlossenen Fischfabriken und verlassenen Fischerboote zeugen von einer lebhaften Wintersaison. Es wohnen etwa 500 Personen hier, weit verstreut sind die gepflegten Häuser. Røst hat eine Schule, eine Kirche, einen Flughafen, eine Fähre und ein Café; da kehren ein! In der Luft, den vielen Sümpfen, Tümpeln und Buchten tummeln sich Brachvögel, Möwen, Seeschwalben, Alken, Puffins, Eiderenten mit ihrem flauschigen Nachwuchs. Es seien jedoch viel weniger Vögel als noch vor ein paar Jahren, erzählt uns ein Einheimischer. Gräber in einem alten Friedhof stehen inmitten einer Blumenwiese, so muss es doch eigentlich sein und nicht sauber gepützelt mit geharkten Wegen. Wir sind begeistert von Røst, den Inseln am südlichen Ende der Lofoten, es ist so entschleunigt hier, wir fühlen uns ins letzte Jh zurückversetzt.

Tags darauf legen wir im Nebel ab, der weicht bald leichter hoher Bewölkung. Langsam versinken die Lofoten im Dunst, ade, es war schön mit euch! Wir segeln 37 nm, die starke Dünung und der eher schwache achterliche Wind bescheren uns eine etwas unruhige Überfahrt.

In der weiten Bucht vor Støtt ankern wir auf 9 Metern umgeben von vielen Seeschwalben, Austernfischern und Möwen, ein Fischotter zieht seine Kreise auf der Suche nach Fisch. Es ist nun komplett windstill, wolkenlos. Ein wunderbarer Segeltag! U fotografiert die Mitternachtssonne um 0015, sie geht hier auf dieser Breite noch bis am 9.Juli nicht unter.

Am Morgen zieht vom Meer Nebel auf, wir sind mit Motor, Radar und Nebelhorn unterwegs. Zeitweise reisst der Nebel auf und gibt die umliegenden Bergspitzen frei. Die Fahrt ist unterhaltsam. Wir fahren unter einer Brücke hindurch, mitten in der Luft baumelt ein Fisch, wird hochgezogen, der Fischer steht auf der Brücke!

Die Einfahrt nach Halsa ist auf der Karte als trockenfallend angegeben, wir müssen die merci trotzdem nicht über die Untiefe schleppen, die Einfahrt ist auf 4 Meter ausgebaggert worden. Eine Bühne steht, Helena (oder Runaway) vom OK begrüsst uns und warnt sogleich, ein DJ werde heute Abend junge Musik abspielen.

Heute ist es trüb, diesig, feucht und kühl. Bei Ebbe am Morgen steckt das Ruder 10 cm im Schlick, sobald wir wieder schwimmen, können wir uns 2 Meter ins tiefere Wasser verholen. Am Vormittag findet ein spezielles Seifenkisten-Rennen statt. Über eine etwa 15 Meter lange Rampe rutschen die Gefährte hinunter ins Wasser, wo nun etwa 20 Meter so schnell wie möglich zurückgelegt werden müssen, witzig! Am Abend singen sich zwei Herren live eine Stunde lang stilsicher querbeet durch die Musikstile, anschliessend unterhält uns eine Country-Band. Gefühlt das ganze Dorf versammelt sich im Laufe des Abends auf dem Gelände.

Gemütlich tuckern wir heute um die Halbinsel und in die Nähe einer Zunge des Svartisen-Gletschers. Einen Platz hat es noch am Steg bei der «Engen Brygga».

Wir steigen hoch, die Sonne scheint, es ist 25 Grad, keine Wolke am Himmel. Ein geologisch-glaziologisches Tummelfeld, zig verschiedene Arten von Gestein, einfach wunderschön einmalig! Dann sind wir beim Gletscher oben und werden ganz klein ob der schieren Masse Eis über uns, schlicht überwältigend. Deutschschweizer vom Bodensee treffen wir unterwegs an, ihnen fehlen auch die Worte.

Heute haben wir 17 Grad und leichte Bewölkung. Wir legen ab, der Fjord flach, kein Wind. Fischen erfolglos, dafür sehen wir einen Adler. Wir sind definitiv zurück in der Zivilisation, auf den Schwemmebenen stehen Bauernhöfe. Sehr schön die vielen flachen Inselchen hier, die hohen Berge rund um den Svartisen. Wir fahren vorbei an einem Koloss von Berg, dem Rødøyløva (løva=Löwe) in die geräumige Bucht von Rødøy Klokkergården, machen an einem der 3 Schwimmstege fest und kühlen uns im mittlerweile 15 Grad warmen Wasser ab. Drei Frauen mit einer Ovni legen an, eine Schweizerin und 2 Deutsche sind an Bord. Wir plaudern. Der Wind wird stärker und böiger, der Himmel schwarz und schwärzer, es blitzt einmal und donnert und ein paar Tropfen Regen fallen. Das Restaurant «Klokkergården ist ein Bijou, wir fühlen uns in die Zeit vor 1900 zurückversetzt. Es hat Bäume, Wälder, U kann es immer noch nicht fassen, wie üppig und «südlich» die Vegetation ist. Wir sind in Helgeland und nicht mehr in Nordland. Gegen Mitternacht ist es jetzt wieder dämmerig, ein ganz neues Gefühl, die Lichtschalter zu suchen...

90cm Wellenhöhe vorausgesagt

3 Uhr morgens in Røst

Røst, südlichste Lofoteninseln

Friedhof in Røst

Dorschkopf

Plausch mit Seifenkistenboot

Plausch mit Seifenkistenboot

Plausch mit Seifenkistenboot

Der Engenbreen fliesst als Gletscherzunge vom Svartisengletscher hinunter

eisenhaltig und abgehobelt

vom Gletscher gehobelt

Nebel

Engenbreen, Getscherzunge vom Svartisen

der blaue Gletscher

    Wir wandern auf den Rødøyløva (440müM), die Sicht über das Inselarchipel bis hin zum Svartisen ist einmal mehr grandios. Am Nachmittag legen wir ab, Wolken bringen etwas Wind, wenig Regen, wir geniessen das Segeln durch die Schären nach Selsøyvika. Ein Ort wie ein Museum, aber es wird gelebt hier. «Landhandel» steht an der Tür, heute ist der Lebensmittelladen hier untergebracht, mit Segel-und Fischutensilien, Haushaltgegenständen, norwegischen Erdbeeren (!). Die Ware ist wie anno dazumal auf Holzregalen aufgereiht. Nebenan legt ein Versorgungsschiff an, lädt Milch aus, Bauholz und Isolationsmatten. Sogar Hurtigrutenschiffe fahren hier vorbei, ohne jedoch Halt zu machen Im Restaurant ist essen wir ein Ciabatta mit vor Ort mariniertem Lachs. Die Grossmutter des Wirtes hat hier gelebt, die heutigen Wirtsleute züchten wieder Lachse. Ein sehr empfehlenswerter Ort! Am Abend kommen Starkwind und Regen, wir liegen gut geschützt.

    Gegen Mittag hängen die Wolken nicht mehr gar so tief. Wir motoren südwärts, mitten durch den wunderbaren Archipel, hinter den Schären stehen die monumentalen, schroffen Berge. R versucht sich im Fischen, aber die Fischschwärme sind anderswo. Wir überqueren den Polarkreis und machen in Lurøy fest an der Innenseite einer geräumigen, aber unpraktischen Schwimmdockanlage. Ins Restaurant «Tors Havn «strömen viele Leute: «Taco-Bufe». Also reihen auch wir uns ein, bezahlen, fassen einen Teller und bedienen uns am Buffet. Zum Verdauen gehen wir einen Renaissance-Garten anschauen, schon wieder ein Ballenberg-Dorf. Nun sitzen wir im Cockpit, es ist 23 Uhr, die Sonne noch nicht untergegangen, keine Wolke am Himmel, einfach nur herrlich!

    Es ist bedeckt heute, regnerisch, Wind aus SE. Wir legen ab, Volltuch. Zuerst segeln wir mit Amwind-Kurs und ziemlich Lage, doch bald entspannt raumschots. Die letzten paar Meter zu den neuen Stegen vor der Rorbuer-Anlage in Lovund fahren wir aufmerksam unter Motor, es ist eng und hat Untiefen.

    Eine Regenpause nutzen wir für den Ortsbummel. Es hat hier nun wieder Duschen, Waschmaschinen, alles mit gomarina zu bezahlen, Zivilisation eben. Um 1930 Blitz und Donner. Regen on, Regen off.

    Wir verholen uns an einen geschützteren Steg, Starkwind ist angesagt, und gehen zum mächtigen Lovundfjellet (über 600müM). Er beherbergt grosse Vogelkolonien, die im Frühling hier brüten. Papageientaucher schwirren nun zu Hunderten herum, füttern ihre Jungen, eindrücklich! Es weht tatsächlich kräftig!

    Am nächsten Tag gegen Mittag legen wir ab, setzen bald die Segel und kommen gut voran. Die Strecke ist anspruchsvoll und spannend, Inseln und Riffe stellen sich uns immer wieder in den Weg, Winddreher zwingen uns, aufzukreuzen. Das Wetter ist wechselhaft, Regengüsse und Sonne wechseln sich ab. In Sandnessjøen legen wir an. U hat morgen Geburtstag, wir gehen heute abend ins «Soprano» essen, schmeckt.

    Im vinmonopolet stocken wir unseren Wein-, im bunnpris unseren Lebensmittelvorrat auf, dann hält uns hier nichts mehr, die Stadt ist nicht sonderlich schön. Bei leichtem raumem Wind hissen wir Gross und Genua, segeln mit 3.5 Kn Fahrt an den «7 Schwestern» vorbei, einem eindrücklichen Bergmassiv. Segel runter, Parasailor rauf, nun kommen wir mit 4.5 Kn Fahrt vorwärts, im Laufe des Tages frischt der Wind auf etwa 13 Kn auf, da fahren wir locker mit über 6 Knoten, Freude herrscht. Mit der kleinen Bucht Staumøyan haben wir das grosse Los gezogen. Es hat Platz an einem der 2 Stege, sonst hat es nichts, kein Strom, kein WC, kaum Telefonempfang, dafür Tische und Bänke. Der Spinatkuchen wird in den Ofen geschoben, dann gehen wir den Stimmen nach und finden an einem windgeschützten Tisch vier Segler aus Trondheim. Wir werden bedient mit einem Glas Laphroag, merci! Wir kommen ins Plaudern. Eventuell können wir im August im Segelclub einen Platz haben für die Woche im August. Der Kuchen ist ready, wir verabschieden uns und gehen essen. Ein herrlicher Abend, windstill, sonnig, warm.

    Es ist leicht bewölkt, kein Wind. Wir legen ab und motoren südwärts, mitten durch das Inselgewirr, vorbei an Brønnøysund, weiter durch die engen Passagen zwischen den Inseln, hübsch anzusehen, viele Sandstrände. Nach der Brücke bei Brønnøysund setzen wir die Segel. Die Berge sind nicht mehr so hoch und schroff wie im Norden, sondern vom Gletscher rundgeschliffen. Plötzlich sind wir auf Konfrontationskurs mit 3 Schiffen, Wir halten Kurs und sie umfahren uns. Der Kapitän des Tankers winkt uns freundlich zu. Wir holen die Segel rein und fahren in den Hafen von Leka ein. Auf dem Steg warten Helen und Roland! Sie sind mit ihrem Offroad-Camper unterwegs, haben ihre Reisepläne etwas abgeändert, so können wir nun ein paar Tage zusammen verbringen.

    Wir wandern auf einem schönen Weg auf den Vattinden (418müM), die Rundumsicht ist umwerfend, Leka ist umgeben von vielen kleinen Inseln. Wir finden erste Pilze (Rotkappen), am Abend gibt es daher ein Pilzrisotto.

    Heute machen eine Ausfahrt mit Helen und Roland auf der Merci, der Wind weht mit 6 Knoten. Wir setzen das Gross und die Genua und rauschen mit bis zu 2 Knoten durch das Wasser. Die anfängliche, leichte Angespanntheit der Gäste löst sich bald, und wir geniessen alle den munteren Ausflug. Die Beiden laden uns zum Znacht ein, weil Ursula und Roger diese Tage Geburtstag haben. Herzlichen Dank! Zurück auf dem Schiff macht Roger den DJ, schnell ist Mitternacht!

    Eine Inselrundfahrt ist heute angesagt mit Stopps für kleinere Spaziergänge. Grosse Teile der Insel bestehen aus Serpentenit und Olivinstein, welche die charakteristische gelbrote Farbe aufweisen, die man sonst nur auf der amerikanischen Seite des Atlantiks findet. Wir wandern nun auf diesen Felsen und wähnen uns in einer anderen Zeit, wunderschön!! Leka ist ein Muss! Helen und Roland haben ihre ganze Reise ein Fondue für uns mitgeschleppt, das geniessen wir nun, herzlichen Dank! Aus irgendeinem Schäftli zaubert Helen noch Datteln hervor, mit saftigen Orangen ergeben sie einen Fruchtsalat.

    Es war schön mit euch, wir sehen uns im November wieder!!!

    Wir legen ab motoren durch enge Fahrwasser, vorbei an grasenden Kühen hinein nach Rørvik, wo wir vom Fischer am Nachbarsteg Crevetten kaufen und im cockpit den Sommer geniessen.

    Mit dem Parasailor geht es weiter durch offenes Wasser hinaus zu einer Insel. Zuhinterst, nach einer tricky Einfahrt, Stangen stehen überall, mehr als auf der Seekarte eingezeichnet, legen wir in Sør-Gjæslingan an einem Steg an. Idylle pur! Ein ehemaliges Fisherdorf, heute sind die verbliebenen Häuser grösstenteils zu Ferienhäusern umgebaut worden. In der «Butikk» werden wir wieder ins vorige Jh versetzt. Es sei ein Museum, ja, erklärt die nette Angestellte aus Dänemark. Dreizehenmöwen füttern ihre mittlerweile dem Flaum entwachsenen Kinder. Der sich langsam erholende Bestand wird momentan durch die von Norden nach Süden ziehende Vogelgrippe wieder dezimiert.

    Wir legen nach dem Mittag bei herrlichstem Sonnenschein ab, hissen wieder den Parasailor und gleiten mit 6 Knoten bei 15 Kn Wind südwärts. Kurz vor der 20m schmalen Einfahrt nehmen wir das Segel hinunter und kommen ins ruhige Wasser. Villa, da ist tatsächlich ein Steg, kaum länger als das Boot, wir machen fest und gehen kurz spazieren, Regenwolken kommen und gehen, drei Adler kreisen am Himmel. Ein Fischotter beäugt uns kurz, bevor er abtaucht und verschwindet. Wieder ein herrlicher Platz. Ein paar verlassene Häuser, einige Stege, Möwen, Natur, Schafe. Gestern hat Sinead O’Connor ihrem Leben ein Ende gesetzt, endlich hat ihre gequälte Seele Ruhe gefunden.

    Es ist trüb und regnerisch am Morgen, verhangen. Ein RIB legt bei uns längsseits an, die Crew ist beeindruckt, dass wir Binnenländer hier oben segeln, und dazu noch mit einem Leichtwindsegel! Das «Villa Fyr» (Leuchtfeuer), ein imposanter Klotz von 1839 trotzt immer noch Wind und Wetter und ist schon nur als Landmarke weithin sichtbar.

    unterwegs mit dem Parasailor

    stille Bucht in Straumøya

    Lovund

    Helene&Roland

    Sør-Gæslingan, der Dorfladen ist auch ein Museum

    Sør-Gæslingan, das Dorf ist ein lebendiges Museum 

    Villa Fyr

    Wegrandkunst auf Villa

    Leuchtfeuer unterwegs

    Småværet. Die Nächte werden wieder dunkel

      Um 16 Uhr legen wir ab und umfahren die vielen Untiefen, der Leuchtturm begleitet uns noch lange. Eine schwarze Wolkenwand baut sich auf dem Meer auf, dazwischen schickt die Sonne ihre Strahlen auf ein Segelschiff vor den dunklen Wolken, filmreif. Ein Tölpel fliegt vorbei, haben wir lange nicht mehr gesehen. In Småværet finden wir Platz am langen Steg. Die Ansammlung von Häusern wirkt etwas steril. 2014 ist alles abgebrannt und originalgetreu wieder aufgebaut worden.

      Es ist trüb und regnerisch heute Morgen, es wird nun schon fast ganz dunkel in der Nacht, der Herbst naht. Wir legen ab, fischen zwei grosse (60cm) Köhler, der eine kann sich glücklicherweise befreien und schwimmt davon, der andere wird filettiert. Das Wetter wird immer besser, die Berge am Festland sind imposant, die Faltungen, Schichtungen und Abbrüche zeugen von einer bewegten Vergangenheit. Vorgelagert immer noch Tausende Inseln und Inselchen, ein Riesen-Archipel. Wir sind weit südlich gekommen, Windturbinen stehen auf den Anhöhen, auf den Feldern grasen Kühe, erste Kornfelder machen wir aus. In Hongsand, finden einen kostenlosen Platz zum Anlegen, neben der Lachs-Schlachterei (Kråkøy-Slakteri). Der Ort ist nicht schön, das Wetter dagegen schon. Am Abend legt die «Njord Pioner» neben der Fabrik bei den Wasserbecken an und pumpt tonnenweise Lachs in die Becken, draussen fährt ein Hurtigruten-Schiff vorbei.

      Wir wandern auf den Klumpen, den Hausberg, geniessen die schöne Aussicht auf den vorgelagerten Archipel. Am Abend kommt ein Herr vorbei und meint, wir sollen nur Strom nehmen, wenn wir brauchen, die Nord-Norweger sind sooo hilfsbereit und freundlich, wir Schweizer-Bünzli mit unserem Gartenhag-Denken könnten uns davon etwas inspirieren lassen.

      Am Morgen ist es bedeckt, wir legen ab und können nach Stoksund, Kuringvågen Marina segeln. Ein lauschiger Ort, beliebt bei Leuten aus Trondheim und Umgebung. Ein nettes Clubhaus mit Küche und Aufenthaltsraum, Waschmaschine, Dusche und WLan. Ein herrlicher Abend, warm, komplett windstill. Auf dem Steg wird grilliert, die Crews dreier Motorboote haben sich spontan zusammengefunden.

      Der Steg leert sich am Morgen, ein Gewitter ohne Blitz und Donner aber mit Unmengen von Wasser zieht über uns, bald darauf ist es wieder freundlich. Ein Eiderentenpaar schwimmt zu uns und präsentiert sein Küken, etwas Flaum hängt ihm noch an.

      Wir legen ab und schweben mit raumem Leichtwind förmlich übers Wasser. Der Wind schläft ein, wir fahren langsam durch eine enge Passage im Archipel, ein Grindwal zeigt sich kurz. Dann Segel raus, Segel rein, Segel wieder raus. Im kleinen Hafen Djupfest werden wir von Hafenmeister Bjørn empfangen, die Fähre nach Tarva läuft aus, da ist etwas los. Gegen Mitternacht zeigt sich der Super-Vollmond, Zeit, schlafen zu gehen.

      Wir gehen auf Pilzsuche für die Omeletten heute Abend. Kühe, Gras, Getreidefelder, wir kommen uns vor, wie im Süden, dabei sind wir noch auf 63 Grad Nord.

      Vorbei am achteckigen Leuchtturm vor Uthaug und mehreren Grindwalen schiebt uns im Trondheimfjord der Gezeitenstrom mit zeitweise 2 Knoten. In Brekstad gibt es entgegen unserer Befürchtung massenweise Platz am Steg.

      Heute fahren wir um 10 Uhr los, haben gegen 16 Uhr Rendez-vous mit Ole Storaas im Trondheim, Skansen Småbåtahvn. Ole hat uns tatsächlich einen Platz organisiert! Wir trinken einen Kaffee und dürfen eigentlich so lange bleiben, wie wir wollen, der Mieter hat sein Schiff verkauft, der Platz ist somit frei (für uns). So gut!!!

      Sintflutartige Regenfälle mit Schlammlawinen und über die Ufer tretende Flüsse verwüsten Südnorwegen. Trondheim liegt am nördlichen Ende der Gefahrenzone. Wir wettern den Regen im Bootshaus ab, da gibt es WLan, bringen die Isolation (armaflex) in der Vorkoje unter den Betten an, plaudern mit Ole, er ist supernett, hilfsbereit.

      So, die Sonne scheint wieder, es ist warm, im Hafen steht noch etwas Schwell und das Wasser ist braun. Wir machen einen Rundgang dem Fluss entlang, durch die schönen alten Quartiere, Trondheim ist wirklich sehr schön. Gegen Mitternacht sehen wir seit langem wieder Sterne, zwar nur 2, aber immerhin!

      Heute kommt uns Ole holen mit seinem Jeep, er zeigt uns Stadt und Umgebung. Heidi offeriert uns bei ihnen zuhause Kaffee.

      Waschen, putzen, packen…morgen geht’s für eine Woche in die Schweiz, R geht auf eine dreitägige Schulreise, daneben treffen wir unsere Kinder, Grosskinder und U ihre Mutter.

       

      Dreizehenmöwe

      Drei Dreizehenmöwen

      Schmarotzerraubmöwe

      Schmarotzerraubmöwe

      Die jungen Möwen werden gefüttert

      dunkler Regenpfeifer

      Dreizehenmöwen