der Motor wird auseinandergenommen und grösserenteils abtransportiert, am Montag werden die Ersatzteile bestellt und am Mittwoch beginnen sie bereits mit dem Zusammensetzen.
Wir sitzen hier fest, unsere Gäste nehmen es sportlich und suchen Ausflüge mit dem öV. So gehen wir zu Wasserfällen, nehmen von oben einen Augenschein auf Schloss Urquhart, essen ein Fondue (merci Fränzi und Bernhard), gehen nach Inverness, mit im Gepäck unsere CH-Flagge, Schweiz-England anschauen, die Schweiz gewinnt trotzdem nicht.
In nächster Nähe wir finden Unmengen von Eierschwämmen, das gibt ein Risotto zum Znacht. Das Wetter ist gut, wir suchen vergebens das Nessie auf einem schönen Wanderweg dem See entlang, dafür gibt’s im Café Glace, Kaffee und Bier.
Nach einer Woche Dochgarroch und Umgebung können wir um 14 Uhr ablegen und auf dem Loch Ness südwärts segeln. In Fort Augustus werden wir nochmals zum Znacht eingeladen von unseren Gästen, merci viumau!! Das Städtchen ist hübsch, sehr touristisch. Dominant ist das ehemalige Fort, erbaut 1729.
schottisch Wetter
Blick auf Loch Ness
bunte Schülerarbeit
Segeln auf Loch Ness
Die Schleusentreppen bei Ford Augustus sind ...
eine Touristenattraktion
auch der "Harry Potter" Zug
segeln im Loch Linnhe
Wir bringen unsere Gäste zum Bus, gehen einkaufen und weiter geht es durch Schleusen auf dem Kanal, vorbei an grossen Flächen aufgeforstet mit monotonem Fichtenwald, dann wieder rigoros abgeholzte, komplett kahle Areale. Auf dem Loch Lochy segeln wir, nochmals schleusen und wir sehen den «Ben Nevis», heute wäre ein Super-Tag gewesen, ihn zu besteigen. Der Schlussabschnitt im Kanal zieht sich etwas in die Länge. Zum Dessert noch das «Neptune’s Staircase», nach 90 Minuten sind wir durch. Nur ein Schleusenmann ist im Dienst, rennt hin und her, von einem Bedienautomaten zum anderen. Wir bleiben vor Ort, in der Corpach Marina, unweit von -Fort William und geniessen das schöne Wetter.
Nach dem Mittag legen wir ab. Es gefällt uns gut hier, viele grasbewachsene, runde Hügel, mit den (langweiligen) Tannen, einzelne Dörfer, Landhäuser, verfallene Burgen, der schönste Abschnitt bisher in Schottland. Bei «Port Appin» fahren wir durch die «Appin Rocks»; der Strom von 1.3 Kn schiebt uns, haben wir so berechnet, funktioniert! So kommen wir bis nach Oban, wo wir uns um 1930 eine Boje schnappen. Es nieselt, kalt ist es nicht.
Um 11 Uhr legen wir ab, hübsche Landschaft, dünn besiedelt, angenehm warm. Wir wollen nicht zwischen Scarba und Jura hindurchfahren, haben gerade gelesen, das sei die Waschküche Schottlands. Durch den «Sound of Luing» geht es ruhig, linkerhand auf Luing stehen ein paar schöne, weiss getünchte Häuser, gefällt mir wesentlich besser als das traurige braungrau von Inverness, oder generell vom Festland. Im Sound of Jura schiebt uns wieder der Strom, hin und wieder tauchen Fluken auf, Delfine oder Schweinswale. Die letzten zwei Stunden sind etwas mühsam, Wind gegen Strom. In Craighouse fassen wir eine Boje und liegen recht ruhig,
Es regnet, wir blasen das Dinghi auf und fahren an Land. Im Verkaufsladen der Jura-Distillerie, degustieren wir und kaufen 3 Flaschen Whisky, im urigen Restaurant vom «Hotel Jura» gleich nebenan gibt’s ein Bier und ein Glas Weisswein; wir checken der Wetterdaten und merken, dass wir weitermüssen. Also um 17 Uhr ablegen von der Boje. Im Regen, mit Genua, schiebt uns zudem die Strömung. Später klart es auf, wunderbare Abendstimmung, nichts kräuselt die Wasseroberfläche. Vor Islays Küste machen wir diverse Seehunde aus, um 2030 machen wir fest am Fingerpontoon in Port Ellen.
Der Hafenmeister kommt vorbei und begrüsst uns freundlich. Wir gehen duschen, bezahlen die moderate Hafengebühr von £27.-, nehmen am Nachmittag einen Bus nach Bowmore und besuchen den Verkaufsladen der Distillerie, Whisky kaufen wir keinen.
Eine halbe Stunde Busfahrt zurück, und wir gehen gut essen im «SeaSalt», Ursula hat Geburtstag. Die ganze Nacht regnet es, den ganzen Morgen regnet es, wir gehen einkaufen im wohl coolsten Laden weit und breit: ein Riesensortiment an Bohnen, Kernen, Nüssen, Teigwaren, Müesli, Getreide…alles im Offenverkauf. Gegen Abend hört es auf zu regnen, wir gehen ins örtliche Pub ein Bier trinken, da ist schon viel los, einige der Gäste schon ziemlich betrunken, die Schotten sind zwar trinkfreudig, jedoch nicht alle trinkfest. Auf dem Weg zurück zum Schiff scheint sogar die Sonne!
Wir haben die Hausaufgaben gemacht, legen am Morgen um 8 Uhr ab. Bei der Hafenausfahrt suhlen sich 6 Robben. Wir haben Strom gegen uns mit etwa 2 Knoten, später versetzt er uns seitlich von hinten beträchtlich. Viele Alkenvögel und Tölpel, ein Seehund beäugt uns interessiert, zwei Puffins fliegen vorbei. In der Ballycastle Bay ist es sehr ruhig, da kann es sein wie in einer Waschmaschine. Wir haben uns angemeldet in Ballycastle, der Hafenmeister steht mit einer Kollegin bereit bei B7. Wir sind in Nordirland!
Um 1830 kommt Rogers Sohn Yannick mit seinem Sohn Andrusch. Wir gehen beim nahegelegenen «Morton’s Fish&Chip» essen.
Um 7 Uhr verlassen wir Ballycastle , sind bald auf Südkurs, können vor dem Wind mit leicht gereffter Genua segeln und von bis zu 4(!) Knoten Strom profitieren. Nach 4 Stunden haben wir die 25 nm zurückgelegt und machen zufrieden und glücklich in Glenarm fest. Die Crew der Swalin ist hier und wir begrüssen uns freudig. Das letzte Mal haben wir uns in Norwegen, in Harstad, getroffen, wir verbringen einen geselligen Abend.
Der «Glenarm Forest» ist ein Märchenwald, kaum genutzt, ein wunderbarer Mischwald mit verschiedenen Farnen und Moosen, Blumen, Stauden, Sträuchern. Schwere feuchte Luft umgibt uns. Zurück in Glenarm sind wir im hübschen, alten Pub leider die einzigen Gäste.
Heute rauschen wir mit bis zu 9.4 Knoten südwärts nach Bangor. Da holen wir Roger’s Geburtstagsessen nach im Restaurant und geniessen den Abend.
Heute nehmen wir den Zug nach Belfast, zum «Titanic Corner». Hier wurde die Titanic gebaut.
Nun legen wir wieder ab und tuckern über die Bucht, sicher 20 Delfine ziehen vor dem Schiff vorbei. Wir legen in der gut geschützten, gemütlichen, familiären Marina von Carrickfergus an. Neben dem Hafen thront eine gut erhaltene Burg aus dem 12.Jh. Wir besichtigen sie, die sorgsam restaurierte Burg, viele Informationen dokumentieren die verschiedenen Epochen und Bauphasen. Wir sind alle begeistert. Schon ist die Woche um, unsere Gäste machen sich auf die Rückreise in die Schweiz. Wir hatten Glück mit dem Wetter diese Woche, fast sommerliche Zustände.
Kanadagänse im Loch Linnhe
rauhe See bei Oban
JURA, Whiskey Destillerie
Einfahrt zu Port Ellen, Islay
Port Ellen
Bowmore Destillery, Islay
wenig in SchwarzWeiss
Bowmore
Ballycastle
Fair Head, Nordirland
Basstölpel fischen
die Pubs sind oft schon früh geschlossen
Titanic Destillery in Belfast
Roger und ich nehmen einen Zug nach Belfast, flanieren durch die «entries», den ältesten Teil von Belfast.
Nun marschieren wir die 1.5 km zur «Peace Wall»., diese Friedenslinien (Peace lines) oder Friedensmauern sind Barrieren, die in Belfast und anderen nordirischen Städten die pro-irischen Republikaner und pro-britischen Unionisten trennen. Errichtet worden sind sie ab 1969 nach Ausbruch des Nordirlandkonfliktes. Es gibt daneben Zäune, Tore, Stahlwände, Mauern, beklemmend. Noch heute sind die Unionisten und Republikaner uneins, es schwelt weiter im Untergrund. Seit der Friedensregelung haben sich die Friedenslinien zu Sehenswürdigkeiten entwickelt, die ebenso wie die Wandmalereien im Rahmen von Stadtführungen mit Bussen und Taxen angesteuert werden. Für diese Art des Tourismus ist der Begriff „Konflikttourismus“ entstanden.
Einzelne Friedenslinien sind zum Teil mehrere Kilometer lang und bis zu acht Meter hoch. 2010 wurde die Gesamtlänge der Friedenslinien für Belfast mit 21 Kilometern angegeben. Auch nach der Waffenstillstandserklärung der IRA und weiterer paramilitärischer Gruppen 1994 und der im Karfreitagsabkommen von 1998 vereinbarten Friedensregelung nahm die Zahl der Friedenslinien weiter zu: In Belfast gab es 1994 15 Friedenslinien, 42 im Jahr 2009. Im Mai 2013 erklärte die nordirische Regierung, die Friedenslinien in den kommenden zehn Jahren beseitigen zu wollen, was bis heute viele Anwohner ablehnen. Voll mit diesen Eindrücken gehen wir gut essen im «Fish City» und sind um 22 Uhr wieder auf dem Schiff.
Carrickfergus Railway Station
Carrickfergus Railway Station
Carrickfergus Railway Station
Carrickfergus Railway Station
Shopping Mall Belfast
zum Nordirlandkonflikt
zum Nordirlandkonflikt
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